Wie Licht unser Wohlbefinden positiv beeinflusst
Der Herbst hält Einzug und mit ihm schwinden die täglichen Sonnenstunden. Wir Menschen brauchen Licht und Luft, um aktiv und gesund leben zu können. Auch in den Innenräumen muss daher für ausreichend natürliches Tageslicht gesorgt werden.
Licht beeinflusst ganz wesentlich die Gesundheit des Menschen. Wir sind entwicklungsgeschichtlich an das Tageslicht angepasst, wobei das natürliche Licht nicht nur zur Erfüllung der Sehaufgabe dient. Es beeinflusst den menschlichen Hormonhaushalt und synchronisiert die innere Uhr des Menschen. Unsere physische und psychische Verfassung und unsere Leistungsfähigkeit werden durch Tageslicht positiv beeinflusst.
TAGESLICHT-MANGEL MACHT KRANK
Nach dem derzeitigen Wissensstand können Unfall und Gesundheitsgefahren auch durch mangelhafte Beleuchtung entstehen. Höhere Beleuchtungsstärken führen zu besserer Leistung und geringerer Ermüdung. Das führt in der Arbeitswelt auch zu einem Rückgang der Zahl der Arbeitsunfälle. Dies belegen Studien der TU Ilmenau. Die dortigen Ergebnisse sprechen eindeutig für eine Investition in mehr Licht: Zwei Drittel aller gemeldeten Unfälle ereignen sich mit einer relativ geringen Beleuchtungsstärke unter 500 Lux. Neben der Beleuchtungsstärke sind allerdings auch Faktoren wie die Blendungsbegrenzung, Farbwiedergabeeigenschaften und Lichtfarbe ausschlaggebend. In der Schul- und Berufswelt führt mangelndes Tageslicht zu Fehlzeiten mit steigender Tendenz. Wird die notwendige Dosis Tageslicht nicht erreicht, können Lichtmangelerkrankungen auftreten. Die Kombination aus neutralem Glas und Sonnenschutz ermöglicht die optimale Tageslichtzufuhr.
DIE POSITIVE WIRKUNG DES LICHTS
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Licht:
- die Zusammensetzung des Blutes positiv beeinflusst,
- die Melatoninproduktion (Schlafhormon) unterdrückt,
- „Gute-Laune-Hormone“ wie Seratonin und Noradrenalin zum Zuge kommen lässt,
- die Leistungsfähigkeit erhöht,
- die Abwehrkräfte verbessert,
- den Wasserhaushalt positiv verändert,
- den Verlauf septischer Krankheiten positiv beeinflusst,
- Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten positiv beeinflusst,
- die Vitamin A- und D-Synthese ermöglicht,
- den Stoffwechsel reguliert,
- die Aktivität der Nebennierenrinde positiv beeinflusst und
- Hautkrankheiten wie Akne oder Schuppenflechte positiv beeinflusst.
BESSER NATÜRLICH
Das Tageslicht unterscheidet sich in wesentlichen Qualitätsmerkmalen positiv von der künstlichen Beleuchtung:
- Das menschliche Auge ist für Tageslicht „konstruiert“ (Intensitäten und Lichtfarbe)
- Das Tageslicht steht in erheblich höherer Menge als das Kunstlicht zur Verfügung.
- Das Tageslicht besitzt ein volles Spektrum, welches für gute visuelle Wahrnehmung erforderlich ist.
- Das Tageslicht ist dynamisch und ändert im Verlauf des Tages sowohl seine Lichtfarbe und Intensität als auch die Lichtmenge – diese Dynamik steuert die innere Uhr des Menschen.
Diese Erkenntnisse sind in Gesetze wie z. B. die Bildschirmarbeitsplatzverordnung eingeflossen – Unternehmer/Innen haben demnach Arbeitsplätze mit ausreichendem und blendfreiem Tageslicht zur Verfügung zu stellen (das gilt sinngemäß natürlich auch für Ausbildungsstätten).
SONNENSCHUTZ FÜR MEHR TAGESLICHT
Tageslicht muss kontinuierlich auf ein der Tätigkeit entsprechendes Maß einstellbar sein und die Lichtverteilung muss blendfrei erfolgen. Innovative Sonnenschutzsysteme lösen diese Herausforderung am besten: Sie können Glasflächen bei direkter Sonne um bis zu 95 % und mehr „abdimmen“ und in lichtschwachen Zeiten (Tagesrand und Winterzeit) werden sie geöffnet. Das Glas sollte in jedem Fall eine sehr hohe Lichttransmission besitzen, damit das gesunde und natürliche Tageslicht nicht zu früh durch Kunstlicht ergänzt werden muss.
QUELLE: Bundesverband Sonnenschutztechnik, Infobroschüre, Das kann Sonnenschutz; S. 8/9